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Schwerpunkte der Registermodernisierung: Welche Begriffe und Konzepte sollte ich kennen?

Die Registermodernisierung bringt einige neue Begriffe und Konzepte mit sich, die für Bürger und Behörden gleichermaßen relevant sind. Dieser Abschnitt bietet Ihnen einen kompakten Überblick über die wichtigsten Elemente:

  • Datenschutzcockpit (DSC): Transparenz und Kontrolle über Ihre Daten. Erfahren Sie, welche Behörde wann und warum auf Ihre Daten zugreift.
  • Identitätsabruf (IDA): Eindeutige Identifizierung durch die IdNr für effizientere Prozesse.
  • IT-Architektur (NOOTS & EU-OOTS): Die technische Grundlage für den sicheren und effizienten Datenaustausch.
  • Registerlandkarte: Der Überblick über alle Register der deutschen Verwaltung.

Datenschutzcockpit (DSC)

Das Datenschutzcockpit ist ein wichtiger Bestandteil der Registermodernisierung, weil es den Datenschutz und die Datensouveränität der Bürger sicherstellt. Da im Rahmen der Modernisierung immer mehr Register vernetzt und Daten ausgetauscht werden, ist ein solches Instrument erforderlich, um den rechtmäßigen und sicheren Umgang mit sensiblen personenbezogenen Daten zu gewährleisten. Es handelt sich um eine digitale Benutzeroberfläche, die Bürgereinen Überblick über die von Behörden gespeicherten und genutzten personenbezogenen Daten ermöglicht. Dieses Cockpit soll Transparenz schaffen und den Bürger die Möglichkeit geben, digital nachvollziehen, welche öffentlichen Stellen - wann - aus welchem Grund - Daten unter Verwendung der Identifikationsnummer (IDNr) ausgetauscht haben.
Weiterführende Informationen zum Datenschutzcockpit

Identitätsdatenabruf-Verfahren (IDA)

Der Identitätsdatenabruf ist Bestandteil des Gesetzes zur Einführung der Identifikationsnummer (IDNrG). Die steuerliche Identifikationsnummer (IdNr) wird bereits heute eindeutig zu einer Person zugeordnet. Zukünftig soll die IdNr als zusätzliches Ordnungsmerkmal zu den persönlichen Daten einer Person im Register gespeichert werden. Dies gewährleistet die eindeutige Zuordnung von personenbezogenen Daten. Für Behörden und Kommunen bedeutet dies zukünftig eine Anpassung der Registerfunktion sowie die Anbindung einer IDA-Schnittstelle.
Weiterführende Infromationen zum Identitätsabruf

IT-Architektur (NOOTS und EU-OOTS)

Das NOOTS (National-Once-Only-Technical-System) nimmt in der Registermodernisierung eine zentrale Rolle ein. Das System besteht aus technischen Komponenten, Schnittstellen und Standards sowie organisatorischen und rechtlichen Regelungen. Mit dem NOOTS soll eine zentrale technische Infrastruktur geschaffen werden, die es öffentlichen Stellen ermöglicht, elektronische Nachweise rechtskonform und effizient aus den Registern der deutschen Verwaltung abzurufen. Zu diesem Zweck stellt das NOOTS einheitliche Komponenten bereit und formuliert Anschlussbedingungen an Data Consumer und Data Provider. Über einen Anschluss an das EU-OOTS wird ein Austausch von Nachweisen mit dem EU-Ausland ermöglicht. Die Nachweisaustausche erfolgen dabei teilweise über das NOOTS und teilweise über das EU-OOTS.

Mithilfe des Art. 14 der SDG-VO (Single Digital Gateway Verordnung) wird die Anbindung aller Mitgliedstaaten an das EU-OOTS (Europäisches Onece-Only-Technical-System) für die Übermittlung von Nachweisen nach dem Once-Only-Prinzip geregelt.
Weiterführende Informationen zum NOOTS

Registerlandkarte

Das strategische Ziel der Registerlandkarte besteht darin, eine umfassende Übersicht über alle in der deutschen Verwaltung geführten Register bereitzustellen. Damit soll Transparenz über die Art und Weise der Datenspeicherung geschaffen werden. Zudem soll die Registerlandkarte Informationen darüber liefern, inwieweit einzelne Register anschlussfähig sind, also ob sie über geeignete technische Schnittstellen und strukturierte Daten verfügen. Diese Informationen dienen als Grundlage für die fortschreitende Verwaltungsdigitalisierung.

Neben klassischen Registern, die offiziell als solche bezeichnet werden – wie etwa das Melderegister oder das Handelsregister – berücksichtigt die Registerlandkarte auch weitere Verzeichnisse und Datenbanken. Dazu zählen beispielsweise die Daten zur Rentenversicherung, die Daten von Krankenkassen sowie Verzeichnisse von Institutionen wie den Industrie- und Handelskammern oder den Handwerkskammern. Erfasst werden alle Verzeichnisse, deren Inhalte für die deutsche Verwaltung relevant sind und ein öffentliches Interesse genießen.

Gemäß §3 des IDNrG (Gesetz zur Einführung der Identifikationsnummer) übernimmt die Registerlandkarte mehrere zentrale Aufgaben: Sie soll eine Übersicht über alle Register und deren Entwicklungen bieten, Transparenz über die jeweiligen Datenspeicherungen schaffen und Auskunft über die Anschlussfähigkeit der Register liefern. Damit wird die Registerlandkarte zu einem wichtigen Instrument für die weitere Digitalisierung der Verwaltung und die Optimierung von Prozessen im öffentlichen Sektor.
Weiterführende Infromationen zur Registerlandkarte